Ein Brief an das kommende Jahr, geschrieben in kleinen Ritualen
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Liebe Zeit, die kommt,
zum Ende dieses Jahres mache ich keine großen Pläne und setze mir keine strengen Ziele.
Stattdessen schaue ich auf die kleinen Rituale, die mich still durch dieses Jahr getragen haben.
Dieses Jahr hat mir gezeigt, dass Veränderung nicht immer bedeutet, mehr zu tun.
Oft entsteht sie, wenn wir langsamer werden und wahrnehmen, was bereits funktioniert.
Die Rituale, die geblieben sind
Abends habe ich angefangen, das Licht früher zu dimmen.
Nicht, um dem Tag zu entfliehen, sondern um ihn ruhig ausklingen zu lassen.
Morgens habe ich mir ein paar stille Minuten gegönnt, bevor alles begann.
Kein Handy, kein Druck. Nur ein Moment Pause.
Das hat mich daran erinnert, wie wichtig der Start in den Tag ist.
Ich bin auch öfter ohne Ziel spazieren gegangen.
Ohne Musik, ohne Plan.
Einfach da sein, die Stadt beobachten, die Veränderungen in Luft, Licht und Jahreszeit wahrnehmen.
Diese Momente haben mir geholfen, mich wieder verbundener zu fühlen.
Auch einfache Tätigkeiten wurden zu kleinen Ritualen:
aufräumen, einen Raum vorbereiten, Dinge bewusst anordnen.
Sie haben mir mehr Ruhe gegeben, als ich erwartet hätte.
Was mir diese Rituale gezeigt haben
Sie haben mir klar gemacht, dass ich nicht ständig Intensität oder Fortschritt brauche.
Was ich brauche, ist Balance.
Mehr Raum zwischen den Momenten.
Mehr Bewusstsein für meine Zeit.
Mehr Ehrlichkeit darüber, was mir wirklich wichtig ist.
Langsam zu gehen bedeutet nicht, stehen zu bleiben.
Es bedeutet, den eigenen Weg bewusst zu wählen.

Das nehme ich mit ins neue Jahr
Diese Rituale lasse ich nicht zurück, wenn das Jahr sich ändert.
Ich nehme sie mit.
In ein Jahr, in dem ich meinen Fokus besser schütze.
In dem Ideen Zeit bekommen dürfen.
In dem ich mehr zuhöre – mir selbst und dem, was um mich herum entsteht.
Liebes neues Jahr,
ich erwarte nicht, dass du perfekt oder leicht wirst.
Ich möchte dir einfach aufmerksam begegnen.
Wenn ich eines gelernt habe, dann das:
Das Leben muss nicht schnell sein, um bedeutungsvoll zu sein.
Manchmal heißt vorwärtsgehen einfach, präsent zu bleiben.
Und das fühlt sich nach einem guten Anfang an.
—
Rick